Bindung und Beziehungsentwicklung
– Tagesseminar am 21. Juli 2019 –
Verhaltensprobleme von Hunden können vielfältige Ursachen haben. Häufig wird bei der Ursachenforschung auch die Beziehung zwischen Hund und Halter thematisiert. Dieses Seminar beschäftigt sich aus einem humanpsychologischen Blickwinkel mit dem Anteil, den schwierige Beziehungsmuster zu Verhaltensproblemen des Hundes beitragen.
Bindung ist nicht dasselbe wie Beziehung. Bindung besteht ursprünglich zwischen Eltern und Nachkommen. Aus den frühen Bindungserfahrungen entwickeln sich die Beziehungsmuster, die das Individuum später anderen Sozialpartnern anbietet.
Wie entsteht eine gesunde und förderliche Bindung?
Wie kann man die Bindungsqualität aus entwicklungspsychologischer Perspektive beschreiben?
Welche Faktoren wirken sich förderlich bzw. negativ auf die Bindung aus?
Wie entwickelt sich die Interaktion von individueller Persönlichkeit und negativen frühen Beziehungserfahrungen zu problematischen Beziehungsmustern, aus denen Verhaltensprobleme entstehen können (z. B. ängstliches, zwanghaftes, aggressives oder unberechenbares Verhalten bis hin zu Persönlichkeitsstörungen)?
Um diese Fragen zu beantworten werfen wir auch einen Blick auf die neurobiologischen Grundlagen von Bindung und Beziehung, beschäftigen uns mit Erkenntnissen aus der humanen Entwicklungspsychologie und überlegen, welche Forschungsergebnisse sich auf den Hund übertragen lassen.
Nicht nur der Mensch bringt seinen Beziehungsstil in die Partnerschaft ein, auch der Hund hat mit seiner Persönlichkeit und seinem Beziehungsstil einen Einfluß auf die Beziehungsgestaltung. Die Interaktion beider Beziehungsmuster kann harmonisch oder herausfordernd sein. Wir sprechen darüber, wie man (z. B. als Hundetrainer) diese Beziehung diagnostisch beschreiben kann, ohne zu werten oder Schuld zuzuweisen.
Im letzten Teil des Seminars geht es um die Suche nach Entlastung und einer für beide Seiten angenehmeren Beziehungsgestaltung im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten. Damit verbunden ist die Frage, wie man ein belastetes Mensch-Hund-System beraten kann, um durch eine veränderte Beziehungsgestaltung eine Verbesserung der Verhaltensprobleme zu erreichen und Beziehungsmuster konstruktiv zu verändern.
Das Seminar richtet sich an Hundetrainer und Hundehalter. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden. Konkrete Fälle der Teilnehmer werden nicht bearbeitet. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung bei einem in der Behandlung von psychischen Störungen bei Hunden erfolgreichem Fachtierarzt bzw. Hundetrainer oder Ausbildungsinstitut.
Dieses Tagesseminar wird von Masterstudierenden der Universität Hamburg in Deutsche Gebärdensprache übersetzt.
Dieses Tagesseminar ist von der Tierärztekammer (TÄK) Schleswig-Holstein als Fortbildung für zertifizierte Hundetrainer anerkannt.
Referent: Dipl. Psych. Robert Mehl
Robert Mehl ist Diplom-Psychologe und Kriminologe (M.A.). Er ist Dozent und Teamleiter des Bereichs Hundepsychotherapie bei dogument und Dozent bei D.O.G. People. Zudem ist er als Referent sowie Coach und Systemischer Berater tätig.
Er studierte in Magdeburg, Tucson (Arizona, USA) und Hamburg und war anschließend Mitarbeiter an der Universität Magdeburg im Fachbereich Klinische Psychologie mit dem Forschungsschwerpunkt „Neurobiologische Grundlagen von Aggression“, Autor von neurowissenschaftlichen Fachartikeln und leitete Seminare zum Thema Diagnostik und Forschungsmethoden (EEG).
Mit therapeutischen Zusatzausbildungen als „Systemischer Berater und Familientherapeut“ (DGSF) und für den „Professionellen Einsatz von Hunden in der Therapie“ (dogument) arbeitete er als Psychologe und Systemischer Therapeut mit seiner von „dogument“ zertifizierten Therapiehündin in einer Jugendanstalt mit jungen Straftätern.
Als Leiter des Kriminologischen Dienstes des Landes Sachsen-Anhalt arbeitete er u.a. an der Entwicklung von VBA-Lösungen zur computergestützten, standardisierten Diagnostik und leitete kriminologische Forschungsprojekte.
Anschließend arbeitete er in einer Praxis für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie mit den Schwerpunkten Diagnostik, Familienberatung und Systemische Therapie.
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Sonntag, 21. Juli 2018
10.00-18.00 Uhr
Restaurant Kaisersaal
Bleeck 26, Bad Bramstedt
Eine Stunde Mittagspause ist vorgesehen.
Es handelt sich um ein Theorie-Seminar. Hunde sind grundsätzlich willkommen − bedenken Sie aber bitte, dass ein ganzer Tag Theorie für den geduldigsten Hund anstrengend ist!
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